
Inklusive Führung messbar machen: Erfolgreiche KPIs für D&I-Initiativen
Erfahre, wie Du durch gezielte Key Performance Indicators (KPIs) Deine D&I-Initiativen messbar machen und nachhaltige Veränderungen in Deiner Organisation vorantreiben kannst.

Vielfältige Teams sind innovativer, kreativer und wirtschaftlich erfolgreicher. Studien zeigen, dass Unternehmen mit hoher personeller Vielfalt eine um 60 Prozent höhere Wahrscheinlichkeit haben, überdurchschnittlich profitabel zu sein. Dennoch werden viele Bewerbungsprozesse noch immer durch unbewusste Vorurteile beeinflusst, was zu Chancenungleichheit und einer homogenen Belegschaft führen kann.
Diversity Recruiting ist daher nicht nur ein "nice to have" für Deine Unternehmenskultur: Es ist der beste Weg, um Dein Unternehmen innovativ und profitabel zu halten. Dieser Artikel stellt fünf wirksame Strategien vor, um Diversität im Recruitingprozess zu fördern und nachhaltigen Unternehmenserfolg zu sichern.
Eine erfolgreiche Diversity-Recruiting-Strategie beginnt mit konkreten, messbaren Zielen. Statt vager Absichtserklärungen braucht es spezifische Kennzahlen und Meilensteine.
Um effektive Diversity-Ziele zu setzen, ist es zunächst wichtig, die aktuelle Situation im Unternehmen zu analysieren. Messe die derzeitige Vielfalt in Deiner Belegschaft, um realistische Ziele für die Zukunft festzulegen. Diese Datengrundlage hilft Dir, Bereiche zu identifizieren, in denen bestimmte Gruppen unterrepräsentiert sind, und gezielt gegenzusteuern.
Deine Diversity-Ziele sollten dem SMART-Prinzip folgen:
Ein spezifisches Ziel könnte beispielsweise sein, den Anteil von Frauen in Führungspositionen innerhalb eines Jahres um 25% zu erhöhen. Diese klare Zielsetzung ermöglicht eine regelmäßige Überprüfung der Fortschritte und gegebenenfalls Anpassungen der Strategie.
Etabliere ein regelmäßiges Reporting-System, um die Fortschritte bei Deinen Diversity-Zielen zu überwachen. Diese kontinuierliche Überprüfung hilft, den Erfolg Deiner Maßnahmen zu bewerten und frühzeitig Anpassungen vorzunehmen, wenn bestimmte Ziele nicht erreicht werden.
Die Formulierung von Stellenanzeigen und die verwendete Sprache in der Unternehmenskommunikation haben einen erheblichen Einfluss darauf, welche Kandidat:innen sich angesprochen fühlen.
Achte auf eine geschlechtsneutrale Sprache in Deinen Stellenanzeigen. Vermeide maskulin konnotierte Begriffe, die implizit weibliche oder diverse Bewerber:innen ausschließen könnten. Formulierungen wie "Wir suchen eine durchsetzungsstarke, dominante Führungspersönlichkeit" könnten beispielsweise abschreckend wirken und den Bewerber:innenkreis unnötig einschränken.
Begriffe wie "junges, dynamisches Team" können ältere Bewerber:innen abschrecken und sollten vermieden werden. Stattdessen kannst Du auf Formulierungen wie "vielfältiges Team mit unterschiedlichen Erfahrungshintergründen" setzen, die alle Altersgruppen ansprechen.
Moderne KI-basierte Textanalysetools können helfen, unbewusste Vorurteile in Stellenanzeigen zu identifizieren und alternative, inklusivere Formulierungen vorzuschlagen. Diese Tools prüfen Deine Texte auf subtile sprachliche Signale, die bestimmte Gruppen ausschließen könnten, und unterstützen Dich dabei, wirklich inklusive Stellenanzeigen zu verfassen.
Um eine diverse Belegschaft aufzubauen, ist es entscheidend, über die üblichen Rekrutierungskanäle hinauszudenken und gezielt neue Zielgruppen anzusprechen.
Arbeite mit Organisationen zusammen, die sich für unterrepräsentierte Gruppen einsetzen. Die Tech-Branche hat beispielsweise in den letzten Jahren verstärkt mit Initiativen wie "Black Girls Code" und "Girls Who Code" kooperiert, um mehr Frauen und Minderheiten für technische Berufe zu gewinnen. Solche Partnerschaften eröffnen Zugang zu Talentpools, die über traditionelle Kanäle möglicherweise nicht erreicht werden.
Baue strategische Netzwerke auf, die sich auf Vielfalt konzentrieren. Eine Einzelhandelskette, die ihre Führungsebene diverser gestalten möchte, könnte beispielsweise mit Berufsverbänden für Frauen in Führungspositionen zusammenarbeiten, um neue Talentpools zu erschließen. Diese gezielten Netzwerke helfen, qualifizierte Kandidat:innen aus unterrepräsentierten Gruppen zu identifizieren.
Soziale Medien sind ein wertvolles Instrument, um diverse Zielgruppen zu erreichen. Über LinkedIn, Instagram und zunehmend auch spezialisierte Netzwerke wie Discord und Twitch kannst Du gezielt unterschiedliche Communities ansprechen – besonders im IT-Bereich und für technisch versierte Zielgruppen. Eine durchdachte Social-Media-Strategie kann Deine Reichweite erheblich vergrößern und Deine Arbeitgebermarke in vielfältigen Communities stärken.
Um unbewusste Vorurteile im Auswahlprozess zu minimieren, ist es wichtig, strukturierte und standardisierte Verfahren einzuführen, die sich auf Qualifikationen und Kompetenzen konzentrieren.
Blind Resume Screening entfernt identifizierende Details wie Namen, Fotos und Adressen aus Bewerbungen, sodass Recruiter sich ausschließlich auf Qualifikationen und Erfahrungen konzentrieren können. Spezielle Software kann hierbei unterstützen, indem sie automatisch potenziell diskriminierende Informationen aus Bewerbungsunterlagen entfernt.
Standardisiere den Interviewprozess, indem Du für alle Kandidat:innen dieselben strukturierten Fragen verwendest. Statt offener Fragen, die zu voreingenommenen Urteilen führen können, könntest Du beispielsweise fragen: "Erzählen Sie mir von einer Situation, in der Sie mit einem diversen Team zusammengearbeitet haben. Wie sind Sie mit Herausforderungen umgegangen?". Dieser Ansatz stellt sicher, dass alle Bewerber:innen nach denselben Kriterien bewertet werden.
Künstliche Intelligenz kann den Recruitingprozess effizienter und objektiver gestalten – wenn sie richtig eingesetzt wird. Achte darauf, dass KI-gestützte Recruiting-Tools regelmäßig auf Fairness überprüft werden, um sicherzustellen, dass sie nicht existierende Vorurteile verstärken. Die Implementierung von "Fairness-Algorithmen", die speziell darauf ausgelegt sind, Verzerrungen zu erkennen und auszugleichen, kann helfen, KI-Systeme fairer zu gestalten.
Diversität im Recruiting ist nur der erste Schritt. Damit vielfältige Talente auch langfristig im Unternehmen bleiben und ihr volles Potenzial entfalten können, braucht es eine Kultur der Zugehörigkeit.
Viele Unternehmen rekrutieren nach dem "Culture Fit"-Prinzip, bei dem Kandidat:innen gesucht werden, die sich nahtlos in die bestehende Unternehmenskultur einfügen. Für mehr Diversität ist jedoch ein Umdenken hin zum "Culture Add"-Ansatz wichtig – hier werden bewusst Menschen eingestellt, die neue Perspektiven in die Unternehmenskultur einbringen. Dieser Ansatz mag anfangs aufwendiger sein, stärkt aber langfristig die Unternehmenskultur durch vielfältigere Sichtweisen und Lösungsansätze.
Ein hohes Zugehörigkeitsgefühl steht in Verbindung mit:
Um dieses Gefühl zu fördern, sollten Führungskräfte daran arbeiten, dass sich Mitarbeitende für ihre individuellen Beiträge wertgeschätzt fühlen, sinnvolle Beziehungen am Arbeitsplatz aufbauen können und ihre Unterschiede respektiert und wertgeschätzt werden.
Schule Deine Recruiting-Teams und Führungskräfte in Diversity, Equity und Inclusion (DEI). Diese Trainings helfen, unbewusste Vorurteile zu erkennen und zu bekämpfen und fördern eine inklusive Führungskultur. Führungskräfte sollten inklusives Verhalten selbst vorleben und maßgeblich die Unternehmenskultur dahingehend prägen.
Diversity Recruiting ist kein einmaliges Projekt, sondern ein kontinuierlicher Prozess, der strategisches Denken und Handeln erfordert. Durch die Umsetzung der vorgestellten fünf Strategien kannst Du Deine Rekrutierungsprozesse inklusiver gestalten und von den Vorteilen einer diversen Belegschaft profitieren:
Diese Strategien bilden nicht nur die Grundlage für erfolgreiches Diversity Recruiting, sondern unterstützen auch drei Kernthemen für zukunftsfähige Unternehmen:
Indem Du systematisch an diesen Aspekten arbeitest, schaffst Du nicht nur ein vielfältigeres Team, sondern stärkst auch die Innovationskraft, Mitarbeiterzufriedenheit und letztlich den wirtschaftlichen Erfolg Deines Unternehmens.
Diversität im Recruiting ist mehr als nur ein ethisches Gebot – es ist ein strategischer Wettbewerbsvorteil in einer zunehmend diversen und globalisierten Wirtschaftswelt.
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